Die SMV und der Respekt

tl;dr Überraschung: Der fehlende Respekt im Umgang miteinander schadet uns.

Der Kommentar von Annegret

Nur damit ich es richtig verstehe: Ihr habt gerade in Bayern eine Watschn bekommen, die ihresgleichen sucht, und ihr seid drauf und dran, am kommenden Sonntag für immer in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, und das Einzige, was euch dazu einfällt, ist über die SMV zu quatschen? Was diskutiert ihr als nächstes? Die Bohnerwachsmarke für den Fußboden der Kreisgeschäftsstelle?

zum Gastbeitrag von Caro ist auf so vielen Ebenen so daneben, dass eine angemessene Antwort die Kommentarspalte gesprengt hätte. Daher übertrage ich den Kommentar zur weiteren Diskussion hierher und werde die Kommentarspalte unter der Einladung schließen.

das Einzige, was euch dazu einfällt

Am 7. Juli wurde im Blick auf die Termine der Wahlen und der Parteitage beschlossen, die SMVcon2 im Oktober fortzusetzen. Einen Zusammenhang zwischen dem Wahlausgang und dieser Ankündigung herzustellen ist, respektvoll ausgedrückt, kein Zeichen von Informiertheit und durchdachter Reflexion.

Wie überhaupt der ganze Beitrag. Und deswegen wird das jetzt etwas länger.

eine Watschn bekommen, die ihresgleichen sucht

Sechs Worte, zweimal daneben: Von 0% auf knapp 2% ist nicht wirklich eine Watschn, sondern eher eine realistische Marke für unser Stammwählerpotential. Und wenn Du wirkliche Watschn suchst, wirst Du wo anders in der Ergebnistabelle sicher eher fündig.

für immer in der Bedeutungslosigkeit zu versinken

Wenn man nach Gründen sucht, warum wir nicht viele Unentschlossene und Nichtwählende von uns überzeugen konnten … naja, da muss man nur den Menschen ausserhalb der eigenen Filterblase zuhören: Die Wahrnemung der Piratenpartei hängt nämlich offenbar ganz erheblich davon ab, wie wir Piraten miteinander umgehen. Und da haben uns fast alle, denen ich zugehört habe, ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.

Die Bohnerwachsmarke für den Fußboden der Kreisgeschäftsstelle

Diskussionsbeiträge wie Deiner, liebe Annegret, tragen also – leider – offenbar mehr zur Aussenwahrnehmung der Piraten bei, als alles, was wir politisch erarbeiten. Wer die Sache der Piraten unterstützen will, sollte das erst mal verinnerlichen. Und dann mitarbeiten. Jedes dort, wo es einen Mehrwert einbringen kann. Das kann auch mal feucht durchwischen sein. Oder eben nachdenken, bevor man was schreibt. Und dann respektvoll das mit dem Fragen machen.

Und wenn Du es nicht machst, dann mache ich es:

„Ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, die Diskussion um innerparteiliche Mitbestimmungsmöglichkeiten fortzusetzen?“

Ja, ist er!

Zunächst ganz pragmatisch: Von nach der Wahl bis Ende Oktober ist das Zeitfenster, um einen Antrag noch vor Herbst 2014 zur Abstimmung zu bringen.

Und dies wäre sehr wünschenswert. Denn das Ringen der Piraten um von einer breiten Mehrheit in der Partei akzeptierte funktioniernede Mitbestimmungsmöglichkeiten wird von vielen Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten (aus ganz unterschiedlichen Motiven heraus) sehr genau beobachtet. In der Tat finden wir mit diesem Thema (nach dem Popcorn natürlich) mehr mediale Aufmerksamkeit, als mit unseren politischen Aussagen. Und genau damit haben wir bisher in die Gesellschaft gewirkt. Das ist kein Zufall, denn es ist ja gerade eines der zentralen Versprechen der Piraten, die Menschen auf allen Ebenen zur Mitarbeit einzuladen.

In Neumarkt haben wir dazu einen Beschluss gefasst. Aber der dadurch möglich gewordene Ruck ist leider weder in der Partei selbst, noch in der Aussenwahrnehmung erfolgt. Im Oktober werden sich Piraten treffen, um einen neuen Anlauf zu wagen. Halten wir ihnen die Daumen dafür.

4 Gedanken zu „Die SMV und der Respekt

  1. jaja, sie jagen ihren eigenen Schmerz in uns … Ich gebe nochmals zu bedenken, dass eine OMV – Eine Online Mitgliederversammlung – statt dieses ‘Ständig’ bessere Chancen hätte, von Menschen mit wenig Zeit akzeptiert zu werden 😉

    • Die Taktung der Abstimmungen (regelmäßig oder ständig) wird hoffentlich ein Modul des zu erwartenden SMV-Antrages sein.

      Wenn die Abstimmungzeiträume lang genug sind, verschwimmen die Grenzen: „Einmal monatlich eine Woche abstimmen“ ist, sozusagen als persönliche Option, in der technischen Implementierung „einen Monat lang abstimmen“ enthalten. Letztere Variante gefällt mir persönlich besser, weil ich mehr Chance habe, meine Meinung noch zu ändern, wenn neue Entscheidungsfaktoren aufkommen, nachdem die Diskussion schon durch ist.

      Bin gespannt, welche Variante mehr Zustimmung findet. Beim Basisentscheid gab es ja leider keine derartige Modulentscheidung.

    • hängen `“ständig“ bei twitter, in foren oder in blogs herum aber keine zeit haben um in der eigenen partei mitzubestimmen? echt jetzt?

    • das Problem mit „ONLINE“ (und Wahlcomputern allgemein) ist und bleibt (nicht nur für Sicherheitsberater) … Darf man wowas (vertrauen) ?!?

      dazu sage ich gern: …aber mich zwingen will und darf man, alles Finanzielles ONLINE zu machen — warum das denn wohl… ?!? …weil man so die Finanzierung von Terroristen verhändern will und kann ?!? …in diese Suppe zu spucken wäre doch viel wichtiger, oder?!?

      ((-:

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